Rudolf Rempel (1815-1868)

Leider ist der originale Grabstein für Rudolf Rempel, den Anführer der Demokratiebewegung in Bielefeld, mit seinem Porträt nicht erhalten. Der neuere Stein für das Erbbegräbnis der Familie Rempel nennt nur seine Lebensdaten.

Rempel war Leinenkaufmann und sah das Elend der Spinner und Weber in der Krise der 1830/40er Jahre, als das Leinengewerbe in Ravensberg durch die industrielle Produktion aus Großbritannien nicht mehr konkurrenzfähig war. Er entwickelte sich zum Wortführer der Demokraten in Bielefeld und stand in Kontakt mit wichtigen Vertretern des Frühsozialismus.

Nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 wurde er steckbrieflich gesucht und musste fliehen, kehrte aber nach einiger Zeit zurück.

In späteren Jahren behielt er seine liberale Haltung bei, engagierte sich aber auch bei neuen Industrieunternehmungen wie der Nähmaschinenfabrik, die er mit seinem Schwiegersohn Carl Baer aufbaute.

Rempel war 1847 Gründer der Gesellschaft Eintracht, die bis heute besteht und ihrem Gründervater 150 Jahre später mit der vor dem Grab liegenden Gedenktafel huldigte.