Johann Friedrich Klasing (1758-1832)
Das Monument aus Sandstein kann beispielhaft für ein klassizistisches Grabmal stehen. Es entspricht dem Typ des antiken Cippus. Über einem Sockel erhebt sich ein Quader im Hochformat, der mit einem Eierstabfries – eine Zierleiste aus abwechselnd eiförmigen und pfeilspitzenartigen Formen – abschließt.
Die vorkragende Bedachung zeigt auf allen Seiten Dreiecksgiebel und Eckakroterien, wie sie an antiken Tempeln die Giebelenden verzierten. Eine urnenförmige Vase bekrönt das Grabmal.
Die Familie Klasing war im 18. Jahrhundert aus Lemgo eingewandert. Johann Friedrich Klasing übte das Schlachterhandwerk aus und betätigte sich später auch im Kornhandel. Sein Sohn August, 1809 geboren, war Mitbegründer des bedeutenden Verlags Velhagen & Klasing.
Das Grabmal ist einzigartig auf dem Alten Friedhof: Es zeigt seitlich einen Totenschädel über gekreuzten Knochen. Ein solches Memento Mori (dt.: Bedenke, dass du sterblich bist) stammt noch aus der Grabkultur des Barock und war im frühen 19. Jahrhundert eigentlich verpönt.