Heinrich Brockmann (1726-1814)

Bei dem Obelisk für Heinrich Brockmann scheint es sich um das älteste erhaltene Grabmal auf dem Friedhof zu handeln. Obwohl die Spitze abgebrochen und die Inschrift teilweise verloren ist, erzählt es eine spannende Geschichte.
Brockmann stammte aus Buxtehude und machte eine steile Karriere. Der Obelisk nennt ihn als Direktor der Königlich-Preußischen Seehandlung in Warschau. Die Seehandlung, die als Stiftung bis heute existiert, war 1772 eine Gründung Friedrichs II. von Preußen.
Der König wollte der nach dem Siebenjährigen Krieg schwer gebeutelten Wirtschaft seines Landes helfen und vor allem den Überseehandel fördern. Brockmann übernahm den Direktorenposten in Warschau, nachdem sein Vorgänger dort wegen Unterschlagungen verhaftet worden war.
Damals muss er bereits ein angesehener Kaufmann gewesen sein, der in die Bielefelder Leinenaristokratie eingeheiratet hatte. Seine erste Frau Franziska Hoffbauer war die Tochter des reichen Bielefelder Landsyndikus Franz Hoffbauer und ist mit ihm begraben worden. Die zweite Frau Johanna Charlotte von Laer stammte aus einer der angesehensten Leinenhandelsfamilien der Stadt.
Brockmann starb mit 86 Jahren in seinem Haus in der Bielefelder Neustadt.