Ernst Friedrich Delius (1790-1831)
Die klassizistische Grabstele trägt über einem Eierstabfries einen Dreiecksgiebel mit Eckakroterien und einem Palmblatt als Schmuckmotiv an der Spitze. Im Giebel erscheinen Mohnkapseln als Symbol des sanften Todes.
Das Grabmal ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Zum einen wird es durch ein qualitätsvolles Relief ausgezeichnet, eine geflügelte Frauengestalt mit Kreuz, Siegeskranz und Anker, wobei das Kreuz den Glauben und der Anker die Hoffnung symbolisiert. Zum anderen verrät eine Inschrift, dass das Monument von der Bürgerschaft ihrem »verdienten Vorsteher und Bürgermeister« errichtet wurde.
Delius amtierte fast 14 Jahre bis zu seinem Tod als Stadtoberhaupt Bielefelds. Auf seine Initiative wurden 1825 die Sparkasse und eine Leihbank gegründet. Er setzte sich für die Aufhebung des Franziskanerklosters ein und nutzte das Gelände für den Neubau des Gymnasiums. Ebenso sorgte er für die Errichtung einer neuen Gewerbeschule.
Seine Mitbürger ehrten ihn auf dem Grabstein mit dem Spruch »Die Stadt bessern macht ein ewiges Gedächtnis!«